Eine Schritt für Schritt Anleitung
Ein Regengarten ist eine speziell gestaltete Gartenfläche, die darauf abzielt, Regenwasser aufzufangen, zu speichern und auf natürliche Weise zu versickern. Er besteht oft aus wasserdurchlässigen Böden und Pflanzen, die besonders gut mit variierenden Wasserständen zurechtkommen. Der Hauptzweck eines Regengartens ist es, die Menge an Oberflächenabfluss zu reduzieren, das Wasser zu filtern und die Grundwasserneubildung zu unterstützen. Dies trägt dazu bei, Überschwemmungen zu verhindern, die Wasserqualität zu verbessern.
Regengärten sind eine nachhaltige Lösung für die Bewirtschaftung von Regenwasser, besonders in städtischen Gebieten. Sie können in verschiedenen Größen angelegt werden und finden sowohl in privaten Gärten als auch in öffentlichen Parks Verwendung. Durch ihre Fähigkeit, bis zu 30 Prozent mehr Wasser als ein normaler Rasen zu absorbieren, entlasten sie die Kanalisation bei starkem Niederschlag und tragen zum Gewässerschutz bei.
Anleitung: So legen Sie einen Regengarten an
Schritt 1: Planung und Standortwahl
- Standort wählen:
- Wählen Sie eine Stelle im Garten, die Regenwasser aus Fallrohren, Einfahrten oder anderen Flächen auffängt.
- Vermeiden Sie Bereiche mit stehendem Wasser oder sehr dichter Erde.
- Der Standort sollte mindestens 3 Meter von Gebäuden entfernt sein.
- Größe bestimmen:
- Berechnen Sie die Fläche, von der Regenwasser in den Garten abgeleitet wird (z. B. Dachfläche).
- Der Regengarten sollte etwa 20-30% der Größe der Einzugsfläche betragen.
Schritt 2: Boden testen
- Bodenart bestimmen:
- Testen Sie die Bodendurchlässigkeit, indem Sie ein Loch von 30 cm Tiefe graben und mit Wasser füllen.
- Wenn das Wasser innerhalb von 24 Stunden versickert, ist der Boden geeignet.
Schritt 3: Graben und Formen
- Form festlegen:
- Markieren Sie die Form des Regengartens mit Seil oder Gartenschlauch.
- Typische Formen sind länglich oder nierenförmig.
- Graben:
- Graben Sie den Garten etwa 15-30 cm tief aus.
- Formieren Sie die Ränder leicht erhöht, um das Wasser zu halten.
Schritt 4: Bodenvorbereitung
- Bodenverbesserung:
- Mischen Sie den ausgegrabenen Boden mit Kompost, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
- Füllen Sie den Graben mit der Boden-Kompost-Mischung.
Schritt 5: Pflanzen auswählen
- Pflanzenwahl:
- Wählen Sie Pflanzen, die sowohl mit nassen als auch mit trockenen Bedingungen zurechtkommen.
- Beispiele: Schwertlilien, Taglilien, Roter Sonnenhut, Blauflügel-Segge.
- Pflanzen anordnen:
- Pflanzen Sie tiefere Pflanzen in der Mitte und trockenheitstolerantere Pflanzen an den Rändern.
Schritt 6: Bepflanzen und Mulchen
- Pflanzen setzen:
- Setzen Sie die Pflanzen gemäß Ihrem Plan ein.
- Gießen Sie die Pflanzen gut an.
- Mulchen:
- Decken Sie den Boden mit einer Schicht Mulch ab, um Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu verhindern.
Schritt 7: Wasserzufuhr sicherstellen
- Wasserleitsystem einrichten:
- Leiten Sie Regenwasser mit Hilfe von Fallrohren oder Gräben in den Regengarten.
- Installieren Sie ggf. ein Überlaufrohr, um überschüssiges Wasser abzuführen.
Schritt 8: Pflege und Wartung
- Regelmäßige Pflege:
- Entfernen Sie Unkraut regelmäßig.
- Kontrollieren Sie die Pflanzen und ersetzen Sie abgestorbene Pflanzen bei Bedarf.
- Langfristige Beobachtung:
- Überwachen Sie die Wasseraufnahmefähigkeit des Gartens.
- Ergänzen Sie bei Bedarf Kompost oder Mulch.
Zusätzliche Tipps
- Erosionsschutz: Verwenden Sie Steine oder Kies an Ein- und Ausläufen, um Erosion zu verhindern.
- Ästhetik: Wählen Sie Pflanzen, die zu Ihrem Gartenstil passen, und kombinieren Sie verschiedene Höhen und Farben.
Mit diesen Schritten können Sie einen funktionalen und attraktiven Regengarten anlegen, der zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung beiträgt und gleichzeitig die Ästhetik Ihres Gartens verbessert.